PRESSE

17.10.2018

Wir dürfen uns ab 50 nicht aufs Abstellgleis schieben lassen

"Meins" vom 17.10.2018

Mit Mitte 50 stellte sie sich ganz viele Fragen. Weil sie merkte, dass es nicht mehr weiterging. Heute sagt Schauspilerin Sabine Kaack, 60: „Gerade dann tun sich viele Türen auf!“

Von Kati Behr

Es ist noch ein ungewöhnlich warmer Tag für diese Jahreszeit, aber Sabine Kaack, 60, sieht aus wie frisch gekühlt. Mit ihren wasserblauen Augen strahlt sie mich an, sie wirkt unglaublich lebendig und zugleich sehr bei sich und entspannt. Vor zwei Jahren haben wir uns schon mal getroffen und über ihren Neuanfang in ihrer alten Heimat gesprochen. Jetzt will ich wissen, wie es ihr seitdem ergangen ist, was sie anderen Frauen rät und alles über ihren 60. Geburtstag.

Sie sind in diesem Jahr 60 geworden, was löst diese Zahl für Gefühle bei Ihnen aus?

Ich komme damit wirklich sehr gut zurecht. Ich habe mir eine große tolle Feier geschenkt, mit Familie und engsten Freunden. Und meine Rede war eigentlich eine Hommage an das Leben in Demut und Dankbarkeit. Die Zahl heißt doch in Wahrheit, dass es 60 intensiv gelebte Jahre waren und das ist doch was Wunderbares, darauf kann man stolz sein. Schließlich hätten es ja auch nur 40 werden können (lacht).

Wie haben Ihre Gäste auf diese Rede reagiert?

Alle waren sehr berührt und manche auch beschämt. Zu oft schimpft man über Kleinigkeiten und ist unzufrieden. Damit machen wir uns das Leben oft selbst schwerer, als es ist. Aber man sollte immer mal hin und wieder innehalten, zurückblicken und sich selbst beleuchten, so wie ich das vor fünf Jahren getan und mich danach ganz neu aufgestellt habe. Das hilft einem, klar zu bleiben mit sich, sodass man am Ende des Lebens sagen kann: Mensch, ich hab‘s doch eigentlich ganz gut gemacht.

Was sind die Vorteile, wenn man die 50 überschritten hat?

Toll sind die Unabhängigkeit und das Selbstvertrauen, die es mir erlauben, auch mal Nein zu sagen, weil es nicht zu mir passt. Dafür kann ich mich für Dinge entscheiden, die mich wirklich glücklich machen. Voraussetzung ist natürlich auch immer, dass man den Mut hat, Dinge auch mal ganz anders anzugehen.

Und Sie hatten den Mut, indem Sie ganz neu angefangen und sich auch gegen TV-Rollen entschieden haben…

Ja, so haben sich für mich ganz neue Türen geöffnet: Jetzt habe ich endlich meinen Traum erfüllt und am Ohnsorg-Theater gespielt auf Platt, die „Kalenner Deerns“. Viele Dinge passieren einem erst, wenn man sich traut, neue Wege zu gehen. Ich habe mich im Vorfeld gefragt: Wo und wie kann ich mein kreatives und künstlerisches Glück finden?

Was war der Auslöser für den Neuanfang vor fünf Jahren?

Meine Scheidung, das war ein großer Einschnitt in meinem Leben. Dann ist mein Sohn inzwischen groß, sodass ich diese Verantwortung auch langsam abgeben konnte. Und dann denkt man über das Leben nach: Was ist mir wichtig, wo liegen jetzt meine Prioritäten? Ich habe also einen Cut gemacht und habe unglaublich viel Ballast abgeworfen und bin von Berlin in meine alte Heimat nach Nortorf gezogen.

Wie haben Sie gefunden, was beruflich Ihr neuer Weg sein könnte?

Erst mal habe ich mich selbst geprüft: Was will ich überhaupt, was kann ich leisten, welche Aufgabe kann ich bewältigen, will ich auch Zeit für Freunde haben? Das waren meine Fragen an mich selbst.

Und dann haben Sie sich einen Coach genommen …

Richtig, ich hatte ja die ganzen Facetten meines Schauspielberufs noch gar nicht ganz ausgenutzt. Mein Coach sagte mir: Sie haben doch diese individuelle Stimme, sind Sie denn nie darauf gekommen? Dann kommen natürlich diese Kernfragen: Wo will man sich in zehn Jahren sehen? Aber natürlich war ich auch unsicher: Kann ich das noch, trau‘ ich mir das zu? Mein Coach hat nur gesagt: Natürlich können Sie das, Sie brauchen nur anzufangen.

Haben Sie diesen Neuanfang jemals bereut?

Niemals. Das war mein Glücksweg, dort führe ich ein ganz einfaches, aber wunderbares Leben. Ab Mitte 50 sollte man sich immer sagen: Wenn ich es jetzt nicht wage, ja wann dann? Man weiß doch nicht, wie lange man noch lebt, und ob man es nicht später bereut, wenn man es nicht getan hat. Ich kann sagen: „Mensch, haste aber gut gemacht, Bienchen!

Werden wir Frauen 50+ genug wertgeschätzt?

Nein, leider nicht. Und ich finde, auch die Wirtschaft macht einen großen Fehler, wenn sie die fachliche und menschliche Kompetenz der Frauen weder nutzt noch schätzt. Wir sind doch eine Bereicherung auf allen Gebieten (lacht)! Wir Frauen 50+ dürfen uns nicht aufs Abstellgleis stellen lassen! Auch finanziell nicht, es ist ein Skandal, dass Frauen immer noch weniger verdienen als Männer.

Aber vielen Frauen fehlt auch das Selbstvertrauen, sich dagegen aufzulehnen …

Ja, und man braucht auch eisernen Willen und Disziplin. Wir müssen einfach weiterhin zusammenhalten und stark sein, damit wir unsere Ziele erreichen. Und wer sich alleingelassen fühlt, braucht Unterstützung. Ich coache auch teilweise bei mir auf dem Land einige Frauen, die ein bisschen Hilfe nötig haben. Das macht mir unglaublich viel Spaß.

Haben Sie fürs Alter vorgesorgt finanziell?

Ja, ich habe immer darauf geachtet und eingezahlt. Ich möchte zwar mein Leben lang arbeiten, und ich hoffe, dass ich gesund bleibe und mir das auch gelingt. Aber ich habe klug vorgesorgt und mich keinen Versprechen hingegeben, dafür bin ich zu klar.

Braucht man Mut fürs Alter?

Ja, man braucht Mut weiterzumachen, wenn es nicht mehr so läuft, wenn man sich nicht mehr beachtet fühlt, auch von Männern und in Sachen Liebe. Das Leben ist unglaublich schön, aber nicht immer ein Zuckerschlecken. Und je älter man wird, desto mutiger sollte man an das Leben herantreten. Wichtig ist auch, sich nicht demotivieren zu lassen. Man braucht viel positive Energie und Kraft fürs Älterwerden. 

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08.05.2017

Die hohe Kunst des Plattdeutschen

Aus der Redaktion des Holsteinischen Couriers

Sabine Kaack las im Energie-Zentrum aus ihrem Buch „Över't Land in Schleswig-Holstein“. Ben Heuer begleitete sie musikalisch.

Autos brauchen kein Benzin, und Niederdeutsch muss nicht platt sein. Das stellten am Wochenende das Energieeffizienz-Zentrum Sheff-Z und der Gast Sabine Kaack eindrucksvoll unter Beweis.

Am Freitagabend stand die Literatur im Fokus. Im Thementage-Format „Kultur trifft Literatur“ las die Schauspielerin Sabine Kaack aus ihrem Buch „Över’t Land in Schleswig-Holstein“, einer Sammlung plattdeutscher Gedichte und Erzählungen.

Hier geht es zum ganzen Artikel!

 

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11.01.2017

Toller Liebhaber im Lingener Theater

Ensemble sorgt für humorvolle Unterhaltung

Ein Artikel von Meike Blunk - Neue Osnabrücker Zeitung

Ein spielfreudiges Dreier-Ensemble vom Theater im Rathaus Essen sorgte mit der zeitlosen Komödie „Der letzte der feurigen Liebhaber“ von Neil Simon für eine spritzige und humorvolle Unterhaltung im ausverkauften Theater an der Wilhelmshöhe.

Mit den drei zugkräftigen Schauspielern Martin Lindow (Grimme- Preisträger), Sabine Kaack und Marie- Anna Suttner hatte Regisseur Ulrich Stark die Komödie bestens besetzt. Für Lindow schien die Rolle des 47-jährigen Fischrestaurantbesitzers Barney Cashman, der seit 23 Jahren glücklich verheiratet ist, nun aber die Meinung vertritt, sich einmal als feuriger Liebhaber in einem Seitensprung ausprobieren zu müssen, eine Paraderolle zu sein. Lindow verlieh Barney, der nun gern einmal über die Strenge schlagen möchte, dabei aber gehörig ins Straucheln kommt, so eine Vielschichtigkeit mit punktgenauen Pointen und einer facettenreichen Mimik, dass er damit das Publikum begeisterte.

Feuriger Liebhaber

Sabine Kaack durfte ihre mimischen Fähigkeiten in einer Doppelrolle exzellent zum Ausdruck bringen. So gab sie der draufgängerischen und spitzzüngigen Elaine markante Züge, mit der Elaine eine innere Leere und ein Alkoholproblem zu überspielen versuchte. Darüber hinaus schenkte sie der Rolle der Jeanette Fischer eine gelungene und überaus glaubwürdige depressive Melancholie.

Mimische Fähigkeiten

Für ein temperamentvolles Feuerwerk sorgte Marie- Anna Suttner in der Rolle der chaotischen wie süß-naiven Schauspielerin Bobbi, die unter Verfolgungswahn leidet und bei Barney ein wenig Schutz und Geborgenheit zu suchen scheint. Sie sprüht vor Fantasie und es wird schnell deutlich, dass sie unbrauchbar für Barneys Experiment ist, gibt dem Geschehen aber eine vielschichtige Würze.

Temperamentvolles Feuerwerk

Regisseur Stark konzentrierte sich nicht nur auf die spritzigen und auch intelligenten Dialoge, die teilweise duellartig daher kamen, sondern auf das hinter den Worten stehende Innenleben seiner Protagonisten. Die versteckten Gefühlswelten wie auch die Frage nach dem Sinn des Lebens oder tiefe Einsamkeitsempfindungen, die im Alltag der Protagonisten bislang keine Beachtung bekommen sollten, ließ Stark immer wieder aufflackern. Und das machte auch den Reiz des Stückes und dieser Inszenierung aus. Stark ging den Fragen nach „was treibt uns Menschen in bestimmten Lebensphasen an und welche vermeintlichen Schwächen oder Ticks kommen dabei zutage?

Intelligente Dialoge

Barney glaubt plötzlich, nun endlich den Verführer spielen zu müssen, weiß aber nicht wie das geht und verheddert sich in seinen eigenen Zweifeln und seiner Tollpatschigkeit. Dabei verliert er sich des Öfteren in sogenannten Übersprunghandlungen. So ruft er stets, bei jedem neuen Versuch, ein sexuelles Abenteuer erleben zu wollen, nach dieser oder er ruckt viel zu oft seine Brille zurecht oder bestäubt seine Finger mit Parfüm. All das gibt dem Stück eine wohldosierte Würze. Das Bühnenbild ist sehr farbintensiv und unterstreicht in der verspielten wie klar strukturierten Ausstattung die Wider- sprüchlichkeit Banreys, dessen Odyssee im Happy-End endet.

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26.12.2016

Wedding in der Box

Die Kultshow "Gutes Wedding, schlechtes Wedding" gibt es nun auch im RBB-Fernsehen.

Die Kritik lesen Sie unter diesem Link!

von Markus Ehrenberg - Der Tagesspiegel

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20.10.2016

„In Amerika wären wir Superstars geworden“

Interview zum Tourneestart - Fellbacher Zeitung - das Gespräch führte Dirk Herrmann

Die bekannte Schauspielerin Sabine Kaack startet ihre erste Theatertournee überhaupt nächsten Montag in der Schwabenlandhalle. Bundesweit bekannt wurde sie vor gut 30 Jahren mit der TV­Serie „Diese Drombuschs“. Im Interview blickt die 57­jährige Sabine Kaack zurück auf den damaligen Erfolg und erzählt, dass sie einst für die „Soko 5113“ einige Motorrad­ Verfolgungsjagden absolviert hat.

Das komplette Interview finden Sie hier!



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27.09.2016

Was machen Sie gerade, Sabine Kaack?

IN Stars

Die Schauspielerin ist im Herzen wilde Rockerbraut und führt ein aufregendes Doppelleben!

Als "Marion Drombusch" war die Schauspielerin in den 80ern ein fester Bestandteil unseres Fernsehabends. Im IN-terview erzählt die 58-Jährige von ihrer wilden Leidenschaft.

Woran arbeiten Sie gerade?

Ich habe mehrere Eisen im Feuer. Bald stehe ich in "Der letzte der feurigen Liebhaber" auf der Theaterbühne. Zudem bin ich als sogenannte Botschafterin für das Niederdeutsche Theater als nationales immaterielles Kulturerbe der UNESCO tätig. Auch eine CD ist in der Pipeline.

Also planen Sie noch eine späte Musikkarriere?

Musik war immer meine Leidenschaft. Ich war stets in einer Band und bin auch jedes Jahr auf dem Wacken-Festival. Mittlerweile habe ich dort sogar meinen eigenen Bio-Café.

Sie sind ganz schön vielfältig. Wie kommt das?

Ich lebe alleine, mein Sohn ist mittlerweile erwachsen. In den letzten zwei Jahren hatte ich sehr viele Ideen. Die will ich jetzt ausleben!

Sie fühlen sich nicht einsam?

Ganz und gar nicht. Ich koche für mein Leben gerne und habe oft Freunde zu Besuch. Und: Ich habe im Garten zauberhafte Rosen - mit denen spreche ich. Ein sinnliches Vergnügen!

 

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16.09.2016

Lesung weckte Kindheitserinnerungen

Holsteinischer Courier

Die Film- und Theaterschauspielerin Sabine Kaack tourt mit ihrem Programm „Över’t Land in Schleswig-Holstein“ derzeit durch das Land und machte am Mittwochabend bei der Niederdeutschen Bühne Neumünster (NBN) Halt. Mit der plattdeutschen Lesung der prominenten Nortorferin war die NBN zum ersten Mal Veranstaltungsort beim Kunstflecken.

60 Freunde der niederdeutschen Sprachen kamen zu einer vergnüglichen Lesung an die Klosterstraße. Mit dabei war auch Oberbürgermeister Dr. Olaf Tauras, der als gebürtiger Westfale bekannte: „Ich gebe zu, ich bin selten zu Gast hier. Obwohl die Betreiber es immer wieder schaffen, die niederdeutsche Sprache auf einem hohen Niveau auf die Bühne zu bringen. Und mit der Zeit hört man sich auch als nicht Platt-Sprechender ein.“

Mit Sabine Kaack hatte die NBN eine ausgewiesene Liebhaberin und Kennerin der Sprache gewonnen, sie ist nämlich Unesco-Botschafterin des niederdeutschen Theaters. „Ich möchte das Platt in die Welt hinaus tragen“, erklärte die gebürtige Neumünsteranerin. So vereint das Buch „Över‘t Land ins Schleswig-Holstein“ Gedichte und Geschichten, die von den schnörkellosen Menschen und ihrer Landschaft erzählen.

Sabine Kaack las mit Leidenschaft und Hingabe zum Beispiel Ludwig Frahms lyrische Liebeserklärung „In‘t Redder“ oder Johann Hinrich Fehrs gruselige „De Spinnfru“ vor. Die passenden musikalischen Bilder zwischen den Texten malte Ben Heuer mit seiner Mundharmonika.

Besonders plastisch gelang „Den Knick henlang“ von Hermann Claudius: Hier las Sabine Kaack während Ben Heuer spielte, und es entstand eine zarte Hymne an die Landschaft zwischen den Meeren.

Beim Publikum kam die Lesung gut an, Besucherin Sigrid Meinert aus Gadeland schwärmte: „Sabine Kaack weckt Kindheitserinnerungen in mir. Bisher habe ich sie nur im Fernsehen gesehen. Ich liebe Plattdeutsch und finde es immer wieder interessant, regional unterschiedliche Begriffe zu hören. Auch Sabine Kaack verwendet Wörter anders, als ich es gewohnt bin.“

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27.07.2016

"Ich habe mich ganz neu erfunden"

Interview
 

In Sabine Kaacks (57) Leben veränderte sich in den letzten Jahren sowohl privat also auch beruflich einiges. Nach ihrer Scheidung kehrt die Schauspielerin zurück in ihre Heimat Schleswig-Holstein. Eine Entscheidung, die sie nicht bereut. In der Meins (EVT 27.07.) spricht die 57-Jährige über ihren Umzug, ihre Karriere und Zukunftspläne. „Ich habe mich ganz neu erfunden“, berichtet die gebürtige Schleswig-Holsteinerin zufrieden.

Anstoß für die Veränderungen in Sabine Kaacks Leben war die Trennung von ihrem Mann. „Nach meiner Scheidung hatte ich eine unglaubliche Sehnsucht nach Ruhe, Entschleunigung, Abgeschiedenheit. Ich hatte das Gefühl, ich müsste wieder zu mir finden. Ich wollte mich neu entdecken und endlich Dinge tun, die ich vorher nie machen konnte“, erklärt die Schauspielerin. Dank der Hilfe eines professionellen Coaches lernte sie ihre Stärken und Schwächen besser kennen und weiß nun, was sie wirklich will. „Heute genieße ich es, mein Leben selbst zu bestimmen“, sagt die Powerfrau stolz. Auf die Frage nach einem neuen Partner antwortet sie lachend: „Ich vermisse hier nichts. Aber wenn ein toller Mann kommt, warum nicht?“ Einsam ist Sabine Kaack jedenfalls nicht. Dank ihrer vielen Freundinnen und Nachbarn ist sie stets in guter Gesellschaft und plant sogar eine „Alters-WG“.

Auch beruflich weiß Sabine Kaack genau, was sie will: „Heute weiß ich, meine Stimme ist
mein Kapital. Ich habe sie also noch weiter ausgebildet und mache jetzt nicht nur Theater, sondern gehe auf Lesereise, singe Chansons, spreche Hörspiele und bin als Sprach-Coach sogar an der Flensburger Europa Universität für die Studenten da. Ich habe mich hier völlig neu erfunden.“ Jüngere Frauen möchte das Multitalent nicht mehr spielen. Stattdessen möchte sie authentisch sein, denn „wir leben doch in einer verrückten Zeit: Wir wollen alle immer älter werden, aber wir dürfen nicht so aussehen, wie unser biologisches Alter ist. Wer bestimmt denn so was? Wer sagt, dass alle Frauen Hungerhaken sein müssen? Das sollte doch bitte jeder selbst bestimmen.“

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01.06.2016

Sabine Kaack - Schauspielerin und Vorbild für die starke Frau von heute

Startup Valley News - CELEBRITIES

Der gesamten Nation wurde Sabine Kaack in der Rolle der selbstbewussten Marion in der Straßenfeger-TV-Serie ‚Diese Drombuschs‘ bekannt. Seither gilt sie als starkes Vorbild für Frauen mehrerer Generationen. Man sah sie in den preisgekrönten Kinofilmen ‚Die Katze‘ sowie ‚Tiger, Löwe, Panther‘ an der Seite von Götz George und Heinz Hönig unter der Regie von Dominik Graf. Ihr „Film“ Bang Boom Bang - ein totsicheres Ding‘, wo sie neben Ralf Richter die Schlampe Manu unter der Regie von Peter Thorwarth gab, gewann auf den Filmfestspielen in München den Regiepreis. Von 2007 bis 2010 folgte eine weitere TV-Hauptrolle in der ZDF-Abendserie ‚Da kommt Kalle‘.

Seit Dezember 2015 erobert die gestandene Schauspielerin mit gleichem Herzblut und Charme nun auch wieder die Theaterbühne. In der rasanten Komödie ‚Der letzte der feurigen Liebhaber' des amerikanischen Unterhaltungsgroßmeisters Neil Simon spielte sie in einer fulminanten Doppelrolle allein 30 ausverkaufte Vorstellungen am Theater im Rathaus in Essen. Mit dem Theaterspiel reist sie zurück zu ihren Wurzeln. Als 19-Jährige bekam Sabine Kaack einst ihr allererstes Engagement an der berühmten Freien Volksbühne Berlin. Dem immensen Erfolg ihres aktuellen, spitzzüngigen Stückes folgt nun eine Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Im Oktober/November 2016 sowie im Januar /Februar 2017 wird sie gemeinsam mit dem großartigen TV-Kollegen Martin Lindow in der Titelrolle wieder durch aberwitzige Dialoge schlittern.

Den ganzen Artikel plus Fotos gibt es hier!






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27.05.2016

Sabine Kaack wird zur Botschafterin der Niederdeutschen Bühnen

von Anja Werner - SHZ-Verlag

"Sie ist so echt, direkt, ein Stück Heimat und die Sprache, die aus dem Herzen kommt", schwärmt Sabine Kaack. Gemeint ist das Platt- oder Niederdeutsche, in das sich die 58-jährige Schauspielerin schon als kleines Mädchen verliebt hat.

Den ganzen Artikel hier weiterlesen!

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29.04.2016

Hamburger Menschen - Sabine Kaack

Interview der Bloggerin Kathrinsky aus Hamburg
 
Nutzt es sich so langsam ab, wenn ich sage, heute freue ich mich sehr? Denn, ich bin schließlich von jedem "Hamburger Mensch" angetan. So freue ich mich auch heute wie ein Honigkuchenpferd, dass Sabine Kaack die Fragen meiner Freitagsserie beantwortet hat und uns ein wenig mehr von sich verrät. 
 
Sie war meine Favoritin als Heidi in die Camper, als Sonja im "Neues vom Süderhof" und auch als Marion in der Serie "Diese Drombuschs“. Ich wette, es geht mir mit vielen ihrer Rollen so, euch auch? Nachdem ich letzte Woche einen Plattdeutschkurs gemacht habe, hab ich mir auch ihr Buch "Över't Land" vorgenommen. Wie ihr lest, es gibt eine Menge zu erzählen, fangen wir an mit, wer bist du?
 
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15.02.2016

Überzeugendes Literaturkonzert zum Thema Liebe

von Egon Merz - SHZ Verlag

NEUMÜNSTER. Über 100 Gäste wollten das Literaturkonzert mit Sabine Kaack am Sonnabend im Hotel Altes Stahlwerk erleben. Immerhin ist die Schauspielerin seit der TV-Serie „Diese Drombuschs“ bekannt. Im dezent kurzen Schwarzen betrachtete die Nortorferin mit dem Thema „Was wären wir ohne die Liebe?“ ein weites Feld der Literatur. Bei ihrer „Reise auf deftigem Liebesfeuer“, wie sie sagte, kam das Menschliche in all seinen Facetten zum Tragen. Dabei sahen und hörten die Gäste eine Frau, die ihre Gedichte und Lieder lebte, liebte und litt. Ganz nebenbei erweckte sie den Eindruck, dass es sie große Überwindung koste, derart erotische Texte auf die Bühne zu bringen. „Sehr beeindruckend“, urteilten die Gäste. Zum Gelingen des Abends trugen Eeco Rijken Rapp am Piano und David Herzel am Schlagzeug als Duo „Boogielicious“ bei.Beide zeigten eigene Musikstile, und zugleich blieb bei ihrer Begleitung und bei Zwischenspielen Sabine Kaack immer im Mittelpunkt.

Besonders Worte und Wortspiele vergangenerZeiten gehen der Schauspielerin nach eigenen Angaben ans Herz. Für diesen Abend suchte Sabine Kaack nach weniger bekannten Texten. So kamen mit „Liebeslied“ von Rilke und „Nähe der Geliebten“ von Goethe weniger geläufige Gedichte zu Ehren. Francois Villon aus dem14. Jahrhundert mit seiner erotischen Direktheit durfte nicht fehlen. Nach der Pause standen zwei Frauen im Zentrum: Die Frauenrechtlerin Clara Müller-Jahnke und die Generalsgattin Marie von Puttkammer. Sie seien „die Leidenschaft in ihrer reinsten Form“, meinte Sabine Kaack und versprühte Erotik pur im Saal. Nur ein noch lebender Schriftsteller, Christoph Koschka, fand außerdem Beachtung. Lang anhaltender Beifall forderte eine Zugabe. Da erlebten die Gäste eine ganz andere Sabine Kaack: Mit dem plattdeutschen Volkslied „Dat du min Leevsten büst“ als Blues gesungen überraschte sie die Gäste.

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22.01.2016

Konzert mit Lyrik und Poesie

Sabine Kaack war beim „Winterforum“ zu Gast

von Beate Ney-Janssen - Die Harke


Bad Rehburg. Ein Literaturkonzert ist das jüngste Angebot des Fördervereins der „Romantik Bad Rehburg“ in seiner Veranstaltungsreihe „Bad Rehburger Winterforum“ gewesen. Melodiös war der Abend selbst dann, wenn Schauspielerin Sabine Kaack hinter das Pult getreten ist, um Texte vorzulesen. Schmeichelnd die Stimme im Reigen der Lyrik, einmal schmusig die Poesie auskosten, dann ein wenig frech, manchmal so gar leicht verrucht. So hat sie ihr Publikum eingefangen beim Literaturkonzert. Die Rolle der Vorleserin war jedoch nicht die einzige, die sie sich zugedacht hatte. Auch als Rezitatorin und selbst als Chansonette tat sie sich hervor.

Damit letzteres gelingen konnte, brauchte es selbstverständlich musikalische Untermalung – die sich Kaack mit dem Duo „Boogielicious“, bestehend aus David Herzel am Schlagwerk und Eeco Rijken Rapp am Flügel, dazugeholt hatte. Mehr als nur die Begleitung des Gesangs stand aber diesen beiden zu –sei es mitsachter Untermalung der Rezitationen oder auch mit Momenten, in denen beide Musiker die Bühne für sich allein und für ihre Spezialgebiete Boogie Woogie und Jazz bekamen. Ein gefühlvoller, stimmiger Abend, der durch Kerzenschein und den Blick auf die in der Dunkelheit liegende, verschneite historische Kuranlage noch verstärkt wurde, fand so ein begeistertes Publikum.

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05.01.2016

Schauspielerin Sabine Kaack - Glücklicher Single, aber...

Exklusivinterview von Waltraud Morawietz - ECHO DER FRAU aktuell

In der Rolle der selbstbewussten Tochter der beliebten TV-Familie "Diese Drombuschs" wurde die sympathische Schauspielerin in den 80er-Jahren bekannt. Derzeit mischt Sabine Kaack in dem Stück "Der letzte feurige Liebhaber" in Essen gehörig die Theaterszene auf.

Im Stück spielen Sie einen Vamp par excellence Kostet es Sie Überwindung, eine solche erotische Rolle darzustellenoder macht es eher Spaß?

Ich bin mittlerweile in einem Alter, in dem ich viele Erfahrungen gemacht habe und daher solche Rollen auch authentisch darstellen kann. Aber natürlich bedeutet die Vamp-Rolle auch gleichzeitig eine Herausforderung für mich. Sie war auch eine willkommene Möglichkeit, mein sinnliches Repertoire zu entdecken.

Einmal im Leben etwas ganz Aufregendes erleben - auch ein Wunsch von Ihnen persönlich?

Nein, denn beruflich und privat kenne ich überhaupt keinen Alltragstrott. Ich habe in der Vergangenheit bisher immer Abenteuer erlebt und bin dankbar für alle Erlebnisse. Ich lebe heute alleine und unabhängig und habe weder den Wunsch noch die Veranlassung, ausbrechen zu wollen.

Sie leben heute als glücklicher Single, könnten Sie sich dennoch vorstellen, nach der Trennung von Ihrem Mann Reinhard Pettker, wieder eine neue Partnerschaft einzugehen? 

Natürlich! Aber ich weiß eigentlich nicht, wie und wo ich einen Mann treffen könnte, wie es überhaupt geht. (lacht) Heute lernt man sich ja wohl eher übers Internet kennen, aber das ist so gar nicht meine Sache. Außerdem bin ich ziemlich schüchtern, wenn es darum geht, auf Partnerschaftssuche zu gehen. Da bekommen ich Schweißausbrüche. Ich denke, ein neuer Mann in meinem Leben müsste mir gaz einfach begegnen - im Fahrstuhl, beim Einkaufen...

In vier Jahren werden Sie 60. acht Ihnen das Älterwerden Sorgen?

Eindeutig nein. Ich bin weder schwermütig noch ängstlich noch empfinde ich das kommende Alter als eine Bedrohung.

-> Das Interview mit Bildern hier sehen und lesen!

 

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01.01.2016

Was reizt dich? Sabine Kaack, Schauspielerin

STADTLICHH-Magazin

Die Liebe – man begegnet ihr in all ihrer Vielseitigkeit, ihrer Menschlichkeit, ihrer Unmenschlichkeit. In ihr stecken Fürsorge und Mut, aber auch Niedertracht und Hass, Treue und  Untreue. Zärtlichkeit und Leidenschaft. Mich reizt die Literatur, die sich mit aller Sprachgewalt meinem  Lebensthema widmet und...

-> Den ganzen Artikel hier sehen und lesen!

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21.12.2015

Wenn die Facetten funkeln

"Diese Drombuschs" haben Sabine Kaack bekannt gemacht. Dass sie jenseits von Serien mit schauspielrischer Vielfalt briellieren kann, zeigt sie im Rathaus-Theater

Interview von Dagmar Schwalm - WAZ

Sabine Kaack war eine "wilde Hummel", als sie die rebellische "Drombusch"-Tochter Marion spielte. Sie brauste mit dem Motorad durch die Gegend und genoss den Publikumserfolg der Familienserie. Über zehn Jahre bevölkerten Onkel Ludwig und Anhang den Bildschirm, über 20 Jahre sind seither ins Land gegangen. Mittlerweile zog es die 56-Jährige wieder zurück zu ihren Wurzeln nach Schleswig-Holstein. Über berufliche Meilensteine, den Rückzug in die Heimat und vielfältige Einsätze wie ihr Engagement für "Der letzte der feurigen Liebhaber" im Rathaus-Theater sprach Dagmar Schwalm mit ihr. 

Noch heute haben "Diese Drombuschs" einen Fanclub. Was ist das Geheimnis dieses Serienerfolgs?

Die Drehbücher von Robert Stromberger mit ihren genau beobachteten Figuren und den Konflikten in der Familie. Die Leute konnten sich damit identifizieren. Und es war authentisch gespielt. Ein Meilenstein der Fernsehgeschichte. 

Sie haben große Popularität mit der Serie erfahren und mit Ihrer Schwangerschaft damals auch den vorzeitigen Rauswurf.

Robert Stromberger fühlte sich persönlich beleidigt. Es gab eine riesige Presse. Das war echt bitter. Ich bekam zunächst keine Rollen im ZDF angeboten. 

Es gab andere Menschen und Produktionen, die Sie weitergebracht haben.

Auf jeden Fall Günter Strack, der mir gezeigt hat, mich im öffentlichen Leben zu präsentieren. Ich war so ein ungeschliffener Diamant. Dann Dominik Graf, mit dem ich "Die Katze" und "Tiger, Löwe, Panther" gedreht habe, und Peter Thorwarth, bei dem ich die Manu in "Bang Boom Bang" bin.

Zwischendurch ist es erstmal ruhiger um Sie geworden. Woran lag es?

Nach der Geburt von Pelle habe ich kindgerechter gedreht. Ich habe "Neues vom Süderhof" gemacht oder "Die Camper". Ich wurde vor allem als Serienhauptdarstellerin besetzt. Da entstehen Löcher. Wie nach "Da kommt Kalle". Eine solche Serie muss man erst mal ausschleichen lassen. Als Schauspieler braucht man auch andere Erfahrungen, um sich weiterentwickeln zu können. Wenn ich jetzt etwas drehen würde, könnte ich überraschen. 

Nach der Trennung von Ihrem Mann waren Sie wie Drombusch-Tochter Marion alleinerziehend. Was hat Ihnen Halt gegeben?

Mir und meinem Sohn tat das gut. Wir sind seitdem sehr dicke. Inzwischen ist er aus dem Haus. Und ich bin raus aus Berlin wieder in meine Heimat Nortorf gezogen. Ich brauchte neue Kraft. Dort leben noch Freundinnen aus der Schulzeit. Das hat mir Halt gegeben. Dann habe ich neue Programme entwickelt wie die plattdeutsche Lesung "Över't Land", eine Krimilesung, ein Literaturkonzert mit meinen Musikern von "Boogielicious". Ich coache auch Sprachwissenschaftler an der Europa-Universität in Flensburg. Das macht mir so großen Spaß, jungen Leuten unter die Arme zu greifen, wie Günter Strack mir damals. 

 

Tolle Herausforderung - Doppelrolle in Neil-Simon-Komödie

 

Welche Rolle hat das Theater in Ihrem Leben gespielt?

Im Hamburger Jugendtheater Klecks spielte ich anfangs. Und ich war immer mal wieder an der Freien Volksbühne Berlin unter Kurt Hübner. Ich hätte das verfolgen sollen. Aber ich habe nie strategisch gedacht für meine Karriere.

Jetzt nehmen Sie den Faden im Rathaus-Theater wieder auf mit einer Neil-Simon-Kömödie.

Uli Stark ist der Regisseur, mit dem ich früher "SOKO 5113" gedreht habe. Er wollte mich gerne besetzen. Das hat mich sehr gefreut. Und Martin Lindow kenne ich auch schon lange. Wir haben beim "Fahnder" zusammengearbeitet. 

Wie war die Rückkehr auf die Bühne? 

Es ist eine tolle Herausforderung. Ich spiele zwei Rollen in "Der letzte der feurigen Liebhaber". Elaine, eine Femme fatale, und Jeannette, die sehr bieder und moralisch ist. Die zweite Rolle hatte ich eher drauf, die erste musste ich erst finden mit einer dunkleren Sprache und Körperlichkeit. 

Wie ist es, Martin Lindow zu küssen?

Es ist nicht schwer. Wir mögen uns. Außerdem ist das Küssen ein technischer Vorgang. es geht nicht ums Genießen. Es ist alles Absprache.

Sie spielen über Weihnachten und Silvester in Essen. Wie verbringen Sie die freien Tage?

An den Weihnachtstagen besuche ich meine Mutter in Hilden, die gerade eine schwere Herz-OP hatte. Silvester spiele ich zwei Vorstellungen und falle dann ins Bett.

Früher war eine Harley Davidson Ihr Herzenswunsch. Heute immer noch?

Das ist vorbe. Da gibt es andere Sachen, die mir wichtiger sind. Altersgerechte Rollen würde ich mir eher wünschen. 

 

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04.12.2015

Fremdgehen für Anfänger

Martin Lindow will es als "Der letzte der feurigen Liebhaber" wissen. Wie viel Spaß selbst Versagen machen kann, zeigte die Premiere im Rathaus-Theater

Rezension von Dagmar Schwalm - WAZ

Lokalmatador Atze Schröder erlebt derzeit seinen größten Comedy-Hit mit dem Programm "Richtig fremdgehen". Neil Simon, der amerikanische Altmeister der Boulevardkomödie, der Schöpfer von "Barfuß im Park", Sonny Boys" und "Ein seltsames Paar", hat sich dem Thema bereits vor mehr als vierzig Jahren ganz anders genähert. Mit "Der letzte der feurugen Liebhaber" erfand er den erflogreichen Versager Barney Cashmann. Bei der Priemiere im Rathaus-Theater hatte daher vor allem das Publikum seinen Spaß.

Er gehört zu den Neil-Simon-Figuren , mit denen man sich identifizieren kann und die stets ein Hintertürchen zur Nachdenklichkeit offen halten: Bei Barney ist alles in Ordnung. Sein Fischrestaurant läuft bestens, seine Ehe nach 23 Jahren auch, die Kinder sind wohlauf. Doch alles bei ihm fühlt sich wohl temperiert an. Ihm fehlt das Knistern, eine tolle Flamme. Also legt er es auf einen Seitensprung an und scheitert in drei quälenden Annäherungsversuchen bis zur erlösenden Selbsterkenntnis.

Für den Essener Schauspieler Martin Lindow, der zuletzt in "Der Vorname" brillierte, ist es eine weitere Paraderolle. Er versteht sich auf Pointengewitter, punktgenauen Witz, selbst überbordende Komik wie auf leise Töne und vielschichtige Charaktere. Sabine Kaack, bekannt aus "Diese Drombuschs" und erstmals in Essen auf der Bühne, steht ihm in einer Doppelrolle in nichts nach. Sie verströmt staubtrocken Humor und eine feine Ironie als draufgängerische Elaineund erheiternde Melancholie als moralisierende Jeanette, pikanterweise die beste Freundin von Barneys Gattin.

Dagegen hat es dritte im Bunde, Marie Anna Suttner als total überspannte Bobbi, mit ihrem Part schwer. Der hat schlichtweg Längen und lädtmit der Aufzählung von zwielichtigen Angeboten diverser Männer und den unendlichen Komplikationen einer mehr oder weniger verhinderten Schauspielerlaufbahn nicht gerade zum Hineinversetzen ein. Da ist offenbar auch der versierte Regisseur Ulrich Stark ("SOKO 5113", "Der Vorname") machtlos.

Die Geschichte in den 1970er Jahren zu belassen, tut ihr keinen Abbruch. Das Wohnzimmer von Barneys Mutter (Bühne: Zoltan Labas), wo jedes Stelldichein statfindet, leuchtet in Lilatönen, bei den Kostümen von Martin Lindows Ehefrau Claudia gibt es Anleihen an den damaligen Geschmack und der Schnäuzer des Hauptdarstellers spricht Bände. Der Stoff bleibt zeitlos. Und dass Ulrich Stark überdies seine Figuren mit ihren Marotten und Schwächen ernst nimmt, erweist sich einmal mehr als große Stärke. Fehlverhalten wie das Fremdgehen gehört zum Leben dazu. Wie sagt Barney so treffend: "Wir sind nicht unanständig, wir sind menschlich". Begeisterter Applaus.

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07.12.2015

Theaterkritik - "Der letzte der feurigen Liebhaber"

von Daniel Henschke - www.lokalkompass.de

 

Barney will’s noch einmal wissen! „Der letzte der feurigen Liebhaber“


Ihm bleibt nicht viel Zeit! Barney Cashman ist auch schon 47, denkt in letzter Zeit häufi ger über den Tod nach. Auch ganz konkret rinnen die Minuten: nur zwei Stunden lang steht das „Liebesnest“ zur Verfügung! In dieser Zeit ist nämlich Barneys Mutter ehrenamtlich aktiv im Krankenhaus, dann kehrt sie zurück - und darf nichts merken! Das Bühnenbild stellt ihr Appartement dar, hier spielt sich alles, nur nicht das „Erhoffte“, ab. Über allem thront ein stattliches Gemälde von Dieter Krebs in seiner Paraderolle als „Mutti“ - ein Fingerzeig, wohin hier die komödiantische Reise geht.

Intelligente Komödie

Claudia Lindows Kostümauswahl - etwa Barneys ein Hauch zu knapper Anzug - charakterisiert vorzüglich die Typologie der handelnden Personen und den Zeitgeist. Neil Simon, Großmeister der Broadway-Stückeschreiber, hat 1969 eine intelligente Komödie geschaffen, welche noch heute mit ihrer pointierten Spitzzüngigkeit gültig ist, ihre Figuren und deren bemitleidenswerten Schwächen aber gnädig schont und eben nicht „vorführt“. Da ist zunächst Martin Lindow als Barney, Inhaber des Fischrestaurants „Königin der Meere“. Er ist zwar nicht George Bernard Shaw, hält aber dennoch große Stücke auf seine epischen Versuche…auf der Speisekarte! Eine „Affäre“ hatte Barney als junger Mann - sie dauerte 15 Minuten - heiratete vor 23 Jahren seine HighschoolLiebe Thelma, übernahm vom Vater das Restaurant. Ist das jetzt wirklich alles?
Ein einziges Mal heimliche Fantasien ausleben, den Alltagstrott durchbrechen, das wär’s! Zu gerne wäre Barney ein feuriger Liebhaber, Don Juan für einen Tag - sich einmal einer anderen Frau hingeben, nicht nur existieren, sondern leben! Aber da steht er sich selbst im Weg, schon allein durch seine höchst unglückliche Auswahl der potenziellen Partnerinnen für den Seitensprung… Sabine Kaack überzeugt gleich in zwei Rollen: zunächst als abgestumpfte Nymphomanin Elaine Navazio, die nur noch durch belanglosen Sex mit fremden Männern etwas fühlt. Sie will, doch Barney ist noch nicht soweit… Marie Anna Suttner als bekiffte Nachtclub-Sängerin Bobbi Michele dagegen ist mit ihrem Verfolgungswahn Barney einfach zu durchgeknallt. Der ultimative Abtörner für Barney ist Sabine Kaacks Stiefblümchen Jeannette Fisher, die sich in ihrer Melancholie suhlt und Barney fragt: „Wie viel deines Lebens hast Du genossen? Nenn mir eine Zah! Bei mir sind es 8,2 Prozent.“ Barney war schon mit seinen 52 Prozent deprimiert…
Ist „der letzte der feurigen Liebhaber“ gescheitert? Gibt es wirklich keine anständigen, sanften,
liebevollen Menschen in seinem Leben? Doch, da ist noch „seine“ Thelma, auf die wartet er jetzt, ein versonnenes Lächeln auf den Lippen…

Mit leichter Hand

Regisseur Ulrich Stark lässt mit leichter Hand seinen Protagonisten viel „Spiel“-Raum, den vor allem Lokalmatador Martin Lindow ausgiebig nutzt. Seine Wandlungsfähigkeit begleitet die Verwandlungen Barneys. Zunächst verklemmt-linkischer Typ, dann lockerer Aufreißer, der fremde Damen im Park anspricht und gar Joints raucht, zuletzt weltgewandter Casanova mit Schampus im Gepäck. Martin Lindow hat Heimspiel, weiß zu begeistern, im Verlauf zweier unterhaltsamer Stunden werden Gelächter und Zurufe aus dem Publikum immer lauter, die Vorstellung nimmt Fahrt auf und bekommt hinterher zurecht stürmischen Applaus.


Bis zum 5. Januar ist „Der letzte der feurigen Liebhaber“ im Theater im Rathaus Essen zu sehen - teilweise auch als Nachmittags-Vorstellung. Weitere Information und Karten (zum Preis von 20,50 bis 28,50 Euro) gibt es unter Telefon: 0201-24 555 55.


PRESSE

11.11.2015

Schauspielerin zieht das Publikum in ihren Bann

Mannheim-Waldhof: Sabine Kaack liest im Rahmen der "Langen Nacht" aus Weihnachtskrimis - und schafft im Franziskussaal eine intime Atmosphäre

von Daniela Biel - Mannheimer Morgen

Am hellichten Tage in die Kirche: Was ist da schon dran? Spätabends aber, nahe Mitternacht, scheint das etwas Besonderes: Die offene St. Franziskus-Kirche samt Ausstellung jedenfalls zieht bei  der "Langen Nacht" viele Besucher an. Und ZDF-Schauspielerin Sabine Kaack (bekannt etwa aus der Fernsehserie "Diese Drombuschs"), die auf Einladung der "Kulturtage Waldhof" nach Mannheim gekommen war, hat es den Gästen geradezu angetan. So muss Kaack auch gleich zahlreiche Autogramme schreibenund Fotos machen. Obwohl sie doch eigentlich zum Lesen gekommen ist.

Aber: Sie mag es eben , bei den Leuten zu sein. Deshalb sitzt Kaack, die eigentlich auf der Bühne im Franziskussaal ihre Lesung hält, in den kleinen Zwischenpausen auch immer wieder im Publikum bei den Leuten - und lauscht der Musik von "Burnessel", einer Mannheimer Rockband. Kaack selbst hat für diesen Abend gleich drei Geschichten mitgebracht, allesamt Weihnachtskrimis. Der perfekte Stoff für einen ganz intimen Rahmen. 

Schon Gesten verraten viel

Als sie zu lesen beginnt, da bräuchte sie im Grunde genommen gar keine Worte, um auszudrücken, was da im weihnachtlichen Berlin lauert: Wie eine junge Kommissarin nach dem Fund einer Leiche, eines erdrosselten Mannes, gedankenverloren über den Weihnachtsmarkt schlendert und dort auf den Mörder trifft. Sie bräuchte eigentlich gar keine Worte, weil schon ihre Gesten - im leichten Zucken an brenzligen Textstellen - so viel steckt. Sie ist eben auch durch und durch Schauspielerin. 

Auch als Kaack "Schneeflöckchen, Mordsglöckchen" aufblättert und sich Petra Nouns Kurzgeschichte  "Aus Auspuffhöhe fällt ein kobaltblaues Winterlicht herab" vornimmt, ist die Schauspielerin in ihr noch auf der Bühne: Wenn sie vorliest, wie Rita - Protagonistin in Nouns Geschichte - es schon kaum noch wagt, ihre Tür zu öffnen, weil Frau Lautermüller, ihre Nachbarin, einen Blick in die Wohnung erhaschen könnte, "dass sie das Chaos sieht. das man so gern versteckt", flüstert Kaack. Und als Frau Lautermüller dann doch in die Wohnung kommt, da hört man die "Flut" - wie Nouns die Bachbarsdame nennt - durch die Wohnung prallen, bis Rita nun wirklich erste Mordgedanken kommen. Man hört "die Flut" über alte Zeitungen, die Glasvitrine ins Wohnzimmer schwappen. Schlicht weil Kaack so lebhaft liest. 

Und das Publikum hängt an ihren Lippen. Man sitzt da fast erstarrt, meist hochkonzetriert auf seinem Stuhl. Denn die Geschichten sind durchaus verzwickt - aber man hört ihr gern zu in dieser "Langen Nacht".

Und die ist in dr neinachten Franziskuskirche richtig lang - bis in die tiefe Nacht hinein. Dort hat man die sonst im Kirchenturm verwahrten Seienelemente und Engel des ehemaligen Hochaltars wiedr hervorgekramt - um "Begegnungen zu schaffen", Uwe Grundei von den Kulturtagen erzählt. Die Besucher jedenfalls sind in den Bann gezogen, beliben vor den Engeln stehen und fragen schließlich, warum es so eine "Lange Nacht denn nocht noch öfter gibt?"

PRESSE

15.07.2015

Konzert in Nortorf : „Erdbeermund“ mit roten Rosen

von Sabine Sopha - Schleswig-Holsteinische Landeszeitung

Sie singt, rezitiert und schauspielert. Sabine Kaack trat mit einem von ihr konzipierten Programm und exzellenten Musikern in St. Martin auf.  

Die Liebe hat viele Facetten. Sie ist leidenschaftlich oder still, sie schreit ihr Glück hinaus oder blüht im Verborgenen. Genauso facettenreich ist Sabine Kaacks Programm, das die Schauspielerin aus Nortorf am Freitag mit vier exzellenten Musikern in St. Martin präsentierte. Ein Abend erster Güte, der noch dazu von zahlreichen Geschäftsleuten unterstützt wurde. So konnten nach gut zwei Stunden alle Besucher mit einer roten Baccara-Rose in der Hand und frohen Herzens das Nortorfer Gotteshaus am Markt verlassen.  
„Es ist nicht alltäglich, dass eine ehemalige Konfirmantin in ihrer Kirche ein Literaturkonzert gibt“, hatte Pastor Hanns Lothar Kaempfe die Schauspielerin angekündigt. Nicht alltäglich ist auch das Konzept: Gedichte von Erich Fried, Rilke und weitgehend unbekannten Dichterinnen musikalisch begleitet. Dazu Lieder, beispielsweise von Alexandra oder Jaques Brél.  


An diesem Abend wurde der poetisch-lyrische Liebesreigen in neuer Besetzung aufgeführt. Zwei Mitglieder des Trios „Boogielicious“ waren nach Nortorf gereist. Mit Eeco Rijken Rapp (Flügel) und David Herzel (Schlagzeug) wird Sabine Kaack auch auf dem Moselfestival in Saarburg auftreten. Was als Probetage gedacht war, wurde dank großzügiger Unterstützung mit einem öffentlichen Auftritt gekrönt. In den höchsten Tönen lobte Kaack ihre Begleiter – zu Recht. Mit viel Feingefühl entlockte Herzel seinen Schlagwerkzeugen die jeweils passende Geräuschkulisse. Viel Beifall gab es für den Pianisten Rapp, der hervorragend swingte.  
Aber im Mittelpunkt standen die Gedichte und Rezitationen. Im stimmungsvoll illuminierten Altarraum hauchte, harderte, säuselte Sabine Kaack, pointiert und mit schauspielerischen Einlagen. Großartig, was sich mit dem „Instrument“ Stimme alles machen lässt. Natürlich trugen die Musiker entscheidend zu der Gesamtwirkung bei, wenn beispielsweise „Tristans Liebesklage“ erklang – ein Werk von Christoph Koschka, dem einzigen noch lebenden Dichter, von jenen, die an diesem Abend zu Wort kamen. Eine Besonderheit sind Stücke, die von Autorinnen stammen, die Sabine Kaack wiederentdeckt hat: Die erotische Lyrik der Generalsgattin Marie von Puttkammer oder Werke der Frauenrechtlerin Clara Müller-Jahnke. Aber es gab auch Bekanntes, wie den sinnlichen „Erdbeermund“.


Nicht unerwähnt bleiben dürfen die Auftritte von Ben Heuer und Alice Halada. Begeisterten Beifall gab es für den Mundharmonika-Virtuosen Heuer, der die Schauspielerin auf ihren plattdeutschen Lesetouren begleitet. Pianistin Halada, die seit 15 Jahren Mitglied der Polizei-Big-Band SchleswigHolstein ist, hat den musikalischen Teil für das Programm dieses Abend erarbeitet, das übrigens den Titel trägt: „In den Sand geschrieben“. Worte im Sand sind vergänglich. Die Stücke dieses Abends werden vielleicht bei dem ein oder anderen nachklingen – in der „Sommertied“, der plattdeutschen Version von „In the Summertime“, mit der alle Künstler gemeinsam einen erstklassigen Schlusspunkt setzten.   

PRESSE

12.07.2015

Rückkehr zu den Wurzeln

Von Beate König - Kieler Nachrichten  

Gelöst und charismatisch – so präsentierte sich Sabine Kaack im zweiten Teil ihre Litateraturkonzerts in der St.Martin Kirche Nortorf.  Bei aller Bühnenpräsenz und Professionalität war zu Beginn deutlich Anspannung zu spüren. Vielleicht, weil Wegbegleiter, viele alte Freunde und gute Bekannte in den Zuhörerreihen saßen, denen die bundesweit berühmte, aus Nortorf stammende Schauspielerin mit ihren Gästen einen besonders glanzvollen Abend bescheren wollte.

Eeco Rijken Rapp am Klavier und David Herzel am Schlagzeug steuerten als Band Boogielicous Jazznummern und verträumte Improvisationen bei, Ben Heuer Mundharmonika-Soli, Alice Halada ausdrucksstarke Liedbegleitung. Dem Kern der klassischen Texte und Gedichte von Heine und Rilke, aber auch modernen Texten wie Christoph Koschkas Tristans Liebesklage spürte Sabine Kaack als Rezitatorin mit vielen Registern nach. Arglos, mit großen Augen, schlüpfte Sabine Kaack in die Rolle des jungen Naiven, der Erwachsene im Bett im Kornfeld beobachtet. Töne über Oktaven ziehend, girrend, flüsternd, glucksend wie Nina Hagen machte sie Villons "Erdbeermund" zum lüstern ausformulierten Wunsch. Zur sarkastisch trockenen Bestandsaufnahme einer Beziehung wurde ein Hassliebe-Text von Marie von Putkamer. Die heißkalte Spannung bereitete auf das grandiose große Finale vor, den Jacques-Brel-Chanson "Ich lieb doch noch". Mit ihrer mehr gesprochenen, als gesungenen, nachdenklich, verzweifelt leidenschaftlichen Version riss Sabine Kaack das Publikum mit. Der wie selbstvergessen vertieft vorgetragene Song geriet zum großartigen Moment. Erst nach sekundenlanger Stille setzte der Applaus ein.


 „Als Konfirmandin hab ich in der Kirche den Erzengel Gabriel gespielt. Ich hatte drei Sätze“, hatte sich Sabine Kaack launig an ihren vorigen Auftritt unter den Backsteinbögen der Kirche erinnert. Das Literaturkonzert zeigte: In Nortorf wurde ein Star geboren.